Antifaschist und Linker: Der US-amerikanische Songwriter Woddy Guthrie [Foto: PD]
„Songs und Politik“, ein Motto, das aufhorchen lässt – vom 20. bis 25. Oktober beim dritten Woody-Guthrie-Festival. Chöre, Bands und Liedermacher vermitteln mit Hilfe ihrer Werke explizit politische Aussagen oder unterstützen Aktionen sozialer und linker Bewegungen.
Organisiert vom Rosa-Luxemburg-Club Münster und der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW sowie des Folk-Treffs Münster ist es das Ziel der Veranstaltung ein Zeichen zu setzen. So diene die Aktion der Darstellung und Vernetzung politischer Songkultur, wie die Initiatoren Joachim Hetscher und Sigrun Knoche erklären. Angesichts des 40. Todestages des berühmten US-amerikanischen Songwriters Woody Guthrie wurde 2007 das erste Festival dieser Art veranstaltet. Der Stil des Künstlers hat die Musikkultur nachhaltig beeinflusst. Er war Antifaschist, gewerkschaftlich aktiv und den Linken zugehörig – Einstellungen, die er in seine politischen Texte mit einfließen ließ.
World march for peace
„Damals bezog sich die Konzertreihe noch stark auf die Person Woody Guthrie“, bemerkt Hetscher. „Ein Jahr später kündigten sich so viele Musiker an, die sich ebenfalls an den Darbietungen beteiligen wollten, dass die Thematiken allgemeiner und facettenreicher wurden.“ Zudem unterstützt in diesem Jahr der „World march for peace“ durch ein Friedenskonzert das Festival. Damit würden auch aktuelle gesellschaftliche Auseinandersetzungen aufgegriffen, wie die Organisatoren mitteilen.
Antifa-Veranstaltungen
Am Dienstag, 20. Oktober, um 20 Uhr, leitet das Konzert „Frieden ist die Harmonie der Völker“ die Veranstaltungsreihe ein. Zwei Tage später um dieselbe Zeit wird die Persönlichkeit Woody Guthrie, sein Leben und Werk vorgestellt. Das Hauptprogramm beginnt am Freitag, 23. Oktober, um 20 Uhr, wenn sich die „Junge Szene“ darstellt: Die münstersche Band „Freie Platzwahl“ spielt deutschen Punk, ist damit häufig auf Antifa-Veranstaltungen präsent. Auch der Hamburger Holger Burner, der oft auf Rapjams, Demos und Battles zu sehen ist, verschafft sich durch politischen Rap Gehör.
Klassischer Folk
Am darauf folgenden Samstag wird es ab 20 Uhr traditionell: Die vier Ostfriesen „Laway“ begeistern mit klassischem Folk. Ab und zu wird sogar auf plattdeutsch gesungen. „Broom Bezzums“, das sind Mark Bloomer und Andrew Cadie, die sowohl Songs aus der englischen Arbeiterklasse als auch mitreißende Tanzstücke präsentieren. Im Anschluss singt Kai Degenhardt „von sich selbst, Gott und der Welt“, wobei er sich der zeitgenössischen U-Musik, des Folks und des „Clicks `n` Cuts“ bedient.
„Koor Mei-Projekt“
Am Sonntag ab 19 Uhr heißt das Motto „Chöre“: Die münsterschen „Untertanen“ dürften vielen von den Antikriegsaktionen der Gewerkschaften bekannt sein. Auch der niederländische Chor „Koor Mei-Projekt“ beschäftigt sich mit antifaschisten Schwerpunkten, setzt sich für Menschenrechte ein. Weiterhin singt das „Chortheater Köln“, das zwar hauptsächlich szenisch-musikalische Revuen bietet, aber stets mit der Friedensbewegung in Verbindung steht.
Alle Veranstaltungen des Hauptprogramms sowie das Eröffnungskonzert finden im Bennohaus statt. Der Vortrag zu Woody Guthrie wird im Linken Zentrum im Verspoel gehalten. Karten für alle Events können im Vorverkauf über www.muenster.org/wgf [1] bestellt werden.
Nora Brinkrolf
Links:
[1] http://www.muenster.org/wgf